2/2008: Milde und kalte Winter in Mitteleuropa

Nach drei Wochen überwiegend kaltem Wetter (im Flachland allerdings meist ohne Schnee) setzte sich am 7. Januar 2008 in ganz Mitteleuropa milde Meeresluft durch. Diese Wetterlage bringt voraussichtlich eine längere Winterpause.

Der Wechsel zwischen milden und kalten Wetterphasen ist typisch für die mitteleuropäischen Winter. In Ausnahmefällen sind die Winter fast ausschließlich kontinental geprägt und damit sehr kalt oder stark atlantisch geprägt und damit sehr mild. So kommt es dazu, dass die Temperaturen in den Wintermonaten besonders stark von den Mittelwerten abweichen können. Eine Zusammenstellung außergewöhnlicher Winter in Mitteleuropa gibt es hier (pdf-File, 36 kB). Die Chronik reicht vom Winter 365/366 bis zum Winter 1995/1996.

Die Temperaturentwicklung der mitteleuropäischen Winter auf der Basis von Messdaten zeigt die Temperaturreihe nach Baur, bei der die Werte von De Bilt (Niederlande), Basel, Potsdam und Wien gemittelt werden. Für diese Orte sind seit 1761 Messdaten verfügbar (siehe Grafik unten). Diagramme mit den Temperaturanomalien für alle Jahreszeiten und Monate finden sich auf den Seiten der Universität Köln. Dort gibt es außerdem Diagramme für die Niederschlagsanomalien seit 1851, ermittelt aus den Messdaten ausgewählter deutscher Stationen.


Temperaturen 10Jan08

Temperaturen in Europa am 10. Januar 2008 um 11 Uhr MEZ. Dauerfrost gibt es nur von Nordskandinavien über Russland bis hin zum Schwarzen Meer. In ganz West- und Mitteleuropa bringt eine Südwestströmung dagegen milde Luft vom Atlantik (aktuelle Karte der Wetterzentrale).


Baur_Wintertemperaturen

Abweichungen der mitteleuropäischen Wintertemperaturen vom Durchschnitt 1761-1970 (schwarze "Nadeln") und elfjähriges gleitendes Mittel (glatte Kurve mit Farbflächen für kalte und warme Perioden). Über die Jahrhunderte gab es immer wieder große Abweichungen nach oben und unten. In den letzten Jahrzehnten häuften sich die milden Winter, außerdem sind die Abweichungen nach unten vergleichsweise schwach ausgeprägt (Datenquelle: Universität Köln).


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