23.9.2009: Staubwolke über SydneyEin kräftiges Tief im Bereich Tasmanien - Südaustralien brachte am 22. und 23. September 2009 auch im trockenen Landesinneren von Australien gebietsweise stark auffrischenden Wind, wobei eine riesige Staubwolke entstand, die sich in der Folge nach Südosten ausbreitete. (Anmerkung: Auf der Südhalbkugel werden Tiefdruckzentren im Uhrzeigersinn umströmt, auf der Nordhalbkugel entgegen dem Uhrzeigersinn.) Eine ungewöhnlich dichte Staubwolke erreichte dann am Morgen des 23. September 2009 die Region Sydney, zeitweise sank die Sichtweite auf nur einige hundert Meter (siehe Foto unten, Bericht und weitere Fotos).
Lufttrübungen durch Staub kommen in Südostaustralien häufiger vor, nur zwei Tage später gab es eine ähnliche Wettersituation. Normalerweise sind die Staubkonzentrationen dann aber deutlich niedriger als am 23. September 2009. Ein ähnlich ungewöhnliches Ereignis war der Staubsturm von Melbourne am 8. Februar 1983, als die Sichtweite zwischen 15 und 16 Uhr plötzlich auf 100 Meter sank (mehr Infos vom australischen "Bureau of Meteorology").
Südostaustralien am 23. September 2009: Der im Outback aufgewirbelte Staub wurde mit kräftigen Winden weit nach Süden verfrachtet (rot: trockene Warmluft aus Zentralaustralien, blau: deutlich kühlere Meeresluft). Zum Zeitpunkt der Satellitenaufnahme lichtete sich die Staubwolke über Sydney (schwarze Markierung) von Südwesten her bereits wieder.
Das Opernhaus von Sydney war am Morgen des 23. September 2009 selbst aus nächster Nähe nur schemenhaft zu erkennen (Foto: Janet Kavanagh).
Auch in unseren Breiten kann sich der Himmel in seltenen Fällen ungewöhnlich verfärben, verursacht durch Staubwolken aus der Sahara, die sich bei ausgeprägten südlichen Luftströmungen weit nach Norden bis über die Alpen ausbreiten. Das Foto zeigt den Mittagshimmel über Kufstein im Inntal am 21. Februar 2004 (ein weiteres Foto von jenem Tag). Mehr zum Thema "Saharastaub auf Reisen" im Kosmos Wetterjahr 2009 (Monatsthema Mai, pdf-File, 119 kB)
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