43/2009: Wetterstation am Toten Meer43/2009: Wetterstation am Toten Meer
Zu Forschungszwecken führt das Institut für Meteorologie und Klimaforschung der Universität Karlsruhe seit 2006 meteorologische Messungen am Toten Meer durch (mehr zum Forschungsprojekt MASAL, inkl. Übersichtskarte). Von zwei Stationen werden zahlreiche Messdaten (u. a. Temperatur, Strahlung, relative Feuchte, Niederschlag, Luftdruck, Wind) einmal täglich nach Deutschland übermittelt und sind dann im Internet verfügbar. Ein Messort liegt unterhalb der Bergfestung Masada: Foto (1,2 MB, © IMK Karlruhe), aktuelle Daten "Masada"; der andere am Südwestufer des Toten Meeres und damit etwa 400 m unter dem Meeresspiegel: Foto (771 kB, © IMK Karlruhe), aktuelle Daten "P88/Totes Meer". Die Grafiken unten zeigen den dortigen Luftdruck- und den Temperaturverlauf am 25. und 26. Oktober 2009. Auffällig sind die ungewöhnlich hohen Luftdruckwerte von 1055 bis 1060 hPa am Toten Meer, die weltweit sonst nur in sehr starken winterlichen Hochdruckgebieten vorkommen (mehr zu den Besonderheiten des Toten Meeres im Kosmos Wetterjahr 2010 auf S. 79: pdf-File, 77 kB).
Die Luftdruck-Messwerte an der Station "Masada" (oben) und etwa 400 m unter dem Meeresspiegel am Ufer des Toten Meeres an der Station "P88" (unten) (durch Klicken auf die Grafiken gelangt man zu den aktuellen Messwerten). Pro 8 m Höhenabnahme erhöht sich in den bodennahen Luftschichten der Luftdruck um etwa 1 hPa. Das regelmäßig auftretende Luftdruckminimum in den Nachmittagsstunden entsteht durch die starke Aufheizung der Luft ("Hitzetief").
Der Temperaturverlauf an der Station "Masada" (oben) und 400 m tiefer am Ufer des Toten Meeres an der Station "P88" (unten) (durch Klicken auf die Grafiken gelangt man zu den aktuellen Messwerten). Bei starker Sonneneinstrahlung nimmt in den bodennahen Luftschichten die Temperatur pro 100 m Höhenabnahme Richtung Erdoberfläche um 1 °C zu, daher wird es in der Senke des Toten Meeres häufig noch heißer als in der Umgebung.
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